Die Geschichte von Hardthausen
Die Geschichte von Gochsen, Kochersteinsfeld und Lampoldshausen und damit auch der Gesamtgemeinde Hardthausen am Kocher lag Jahrhunderte lang im Archiv. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Rathauses und der Schaffung geeigneter Archiv- und Registraturräumlichkeiten stieß man nämlich bei Vorarbeiten zum Aufbau des Archivs im Herbst 1995 auf Unterlagen, die Hinweise darauf gaben, dass zumindest Gochsen und Kochersteinsfeld entgegen der seitherigen Annahmen bereits 996 erstmals urkundlich erwähnt wurden.
Kochersteinsfeld
Der Ort war im hohen Mittelalter ein Reichslehen der Herren von Dürn. 1253 tauschte Boppo von Dürn ein Drittel des Zehnten sowie seinen Hof mit Zugehör in Kochersteinsfeld mit dem Kloster Gnadental gegen Besitz in Adelsheim. Im 14. Jahrhundert lag die Oberlehensherrschaft des Ortes bei den Herren von Weinsberg, die Güter am Ort an verschiedene Adelige vergaben, bevor sie Burg und Dorf 1385 an Fürderer von Waldeck, 1405 an die Herren von Helmstatt, 1428 an Swicker und Ludwig von Sickingen und 1431 an Weiprecht von Helmstatt verpfändeten.
1440 kam Kochersteinsfeld mit Neuenstadt am Kocher an die Kurpfalz und nach der Eroberung Neuenstadts durch Herzog Ulrich 1504 an Württemberg. Mit der Reformation in Württemberg im 16. Jahrhundert wurde der Ort ebenfalls reformiert. Bis 1822 war das herzogliche Jagdschloss in Kochersteinsfeld Sitz des württembergischen Forstmeisters des Forsts Neuenstadt. 1824 kam das Schloss mit der Domäne Schweizerhof an den Bankier Johannes von Müller.
Lampoldshausen
Im späten 11. Jahrhundert hatte das Kloster Comburg Besitz am Ort. Später teilt der Ort die Geschichte von Möckmühl und kam von den Grafen von Dürn über die Herren von Hohenlohe und die Kurpfalz schließlich 1504 an Württemberg. Hohenlohische Lehensträger benannten sich zeitweilig nach dem Ort und vermachten dem Kloster Gnadental Besitz und Rechte, so dass zeitweilig auch ein Gnadentaler Amtshaus in Lampoldshausen bestand. Der Gnadentaler Anteil gelangte 1563 ebenfalls an Württemberg.
Gochsen
Gochsen teilt im Wesentlichen die Geschichte Kochersteinsfelds; wie dieses gehörte Gochsen im hohen Mittelalter den Herren von Dürn, später den Herren von Weinsberg und im 15. Jahrhundert der Kurpfalz, bevor der Ort 1504 an Württemberg kam. Mit den Herren von Gosheim, beginnend mit dem im Jahr 1075 erwähnten Udalricus de Cosheim, ist ein Ortsadel in Gochsen nachgewiesen, der jedoch bis zum 16. Jahrhundert bereits erlosch. Im 14. und 15. Jahrhundert hatten außerdem das Kloster Schöntal sowie die Herren von Gemmingen Besitz am Ort.